Streif-Blog:

Als Meister vom Himmel fallen

Der Einstieg in die bezaubernde Kunst des Klavierspiels 

Wem es als Kind bereits vergönnt war, das Klavierspiel erlernen zu dürfen, der kann oftmals auch Jahre später nicht die Finger von dem reizvollen Tasteninstrument lassen. Was den Menschen nicht weniger prägt als sein Umfeld, ist die Musik - einmal damit angefangen, kann sie zum lebenslangen treuen Begleiter werden. Unabhängig von Alter, Bildungsgrad und Erfahrung, kann auch noch nach vielen Jahren die Entscheidung gefällt werden, mit dem Klavierspiel loszulegen und so in eine phantastische Welt voll eindrucksvoller Klänge und hingebungsvoller Leidenschaft einzutauchen.

Die Gründe hierfür sind so vielfältig und einzigartig wie jedes Individuum selbst. Sei es nun der Wunsch ein neues Hobby beginnen zu wollen oder sich persönlich künstlerisch weiterzubilden, am Anfang steht oftmals bloße Überforderung im Raum. Heutzutage gibt es unzählige Möglichkeiten, um sich der Kunst des Klavierspiels zu ermächtigen. Von der Auswahl des Anfänger Pianos bis hin zu der Entscheidung, ob klassischer Klavierunterricht oder E-Learning. Im folgenden finden Sie hierauf und auf noch vieles mehr Antworten und Ratschläge, um einen optimalen Start zu garantierten.

Für junggebliebene und früh geübte

Ist der sehnliche Wunsch des Klavierspielens auch noch im jungen oder späten Erwachsenenalter geboten, so sei gesagt, dass das Alter beim Erlernen kaum eine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil: für Selbstverwirklichung ist es niemals zu spät, denn sie macht uns glücklich und zu dem, was wir sind. Selbst im hohen Alter bringt das aktive Musizieren vielerlei Vorteile mit sich. Der berühmte Pianist Vladimir Horowitz konnte beispielsweise in seinen Siebzigern noch auf atemberaubendem Konzertniveau spielen. Obwohl der Weg eines Pianisten oftmals hart und beschwerlich ist, zeigt Horowitz, was alles möglich sein und gemacht werden kann.

Kann man im Alter noch das Spielen am Klavier erlernen?

In weiterer Folge fördert das Erlernen eines Musikinstruments Körper und Geist auf mehreren, verschiedenen Ebenen: Nicht nur das Gehirn wird dazu aufgefordert neuen Stoff zu erlernen, sondern auch die Motorik und die Sinneswahrnehmung (Tast- und Gehörsinn) werden dabei sensibilisiert und geschärft. Der Lernerfolg ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und stets individuell auszumachen. Jemandem, dem es beispielsweise leicht fällt Noten zu verinnerlichen, muss nicht unbedingt dazu in der Lage sein, Töne ebenso einwandfrei auf die Tastatur zu bringen und umgekehrt. Lassen Sie sich von vermeintlich ausbleibenden Erfolgen nicht demotivieren oder gar frustrieren, denn auch wenn sich das Gefühl einschleicht, nichts gelernt zu haben, lernt Ihr Körper unterbewusst ständig mit.

Es braucht daher bekanntlich seine Zeit, bis die Finger die richtigen Töne mit der passenden Anschlagdynamik finden und ebenso treffen. In weiterer Folge dauert es, bis – Note für Note und Schritt für Schritt – aus einer Abfolge von verschiedenen Tönen, ein zusammenhängendes, melodisches Klavierstück entsteht. Daher empfiehlt sich der Besuch einer renommierten Klavierschule, denn die geschulten Musikpädagogen können direkt auf die Finger- und Körperhaltung achten und gegebenenfalls im richtigen Moment die notwendige Hilfestellung anbieten.


Spaß am Spiel: aus den Augen, aus dem Sinn?

Wer sich jedoch gleich am Anfang vor Euphorie nicht halten kann und sich kopfüber in stundenlange Übungsodysseen stürzt, wird unter Umständen rasch an Motivation und vor allem die Freude am neuen Hobby verlieren. Denn vor allem geht es in erster Linie darum, Spaß am Klavierspielen und Musizieren zu erleben. Zu hoch angesetzte Ziele in kurzer Zeit enden schnell in Frustration und führen im schlimmsten Fall sogar zum Aufgeben. Das beste Rezept dagegen ist kontinuierliches, stetiges Üben – wer jeden Tag 15-30 Minuten in Übung investiert, wird auch länger Vergnügen am Lernen und Spielen haben.

Am besten eignet sich hier die stetige Integration in den Tagesablauf, denn wer täglich übt, wird schnell ausgezeichnete Fortschritte beim Spielen erleben. Unumgängliche Fingerübungen am Klavier sind zwar notwendig, können aber auch mit der Zeit ermüdend wirken. Empfehlenswert ist daher das Spielen und Üben von niveauangepassten Musikstücken und Liedern. Welche Klavierstücke für Sie am besten geeignet sind, können Sie gemeinsam mit Klavierlehrer*innen sehr gut beurteilen.


Selbst gelernt ist halb verlernt oder doppelt so schnell ausgelernt?

Das altbekannte Sprichwort “Probieren geht über Studieren”  entfaltet auch im Falle des Klavierspielens seine volle Pracht, denn um herauszufinden, ob man für Online Unterricht geeignet ist, lässt sich am besten durch ausprobieren erkennen. Sei man nun eher autodidaktisch veranlagt oder sei es, dass doch der klassische Klavierunterricht die bessere Wahl darstellt, kann auch später noch entschieden werden.

Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Lernvideos, die für die ersten Schritte gute Tipps für Anfänger enthalten. Jedoch scheint es vielen vor allem darum zu gehen, das Klavier möglichst rasch virtuos beherrschen zu können, wobei oftmals vergessen wird, dass der Weg das Ziel sein soll und überstürzte Handlungen eher schaden als helfen.

Sind Online-Klavierschulen eine gute Lösung?

Generell ist eine Klavierschule eine gute Idee für alle, die sich als totale Anfänger bezeichnen würden. Dabei bietet der konventionelle „Face2Face-Unterricht“ beste Voraussetzungen. Denn gerade zu Anfang ist es wichtig, auf die richtige Handhaltung zu achten. Zu schnell gewöhnt man sich eine fehlerhafte Fingerstellung und Körperhaltung an.

Online-Klavierschulen sind in der Regel weniger für Anfänger*innen im Kindesalter geeignet. Wiedereinsteiger oder Einsteiger im Jugendlichen- oder Erwachsenen-Alter hingegen finden sich in dem Angebot der Lektionen gut zurecht. Die Vorteile von Online-Klavierschulen: Man kann am Unterricht teilnehmen, wann immer man Zeit und Gelegenheit dazu hat – interessant vor allem für Berufstätige, Auszubildende und Studierende. Ebenso kann man  Lektionen aus einem stilistisch breit gefächerten Angebot selber zusammenstellen.

Begnadeter Hobby-Pianist durch Online-Klavierschule

Vom Standpunkt eines blutigen Anfängers aus betrachtet, bietet sich der Besuch einer Klavierschule weitestgehend an. Dabei bietet der konventionelle, interaktive Unterricht beste Voraussetzungen, um ein optimales Lernergebnis zu erzielen. Gerade zu Beginn ist es wichtig, auf die richtige Handhaltung zu achten, denn so bequem E-Learning auch sein mag, ist das Risiko zu hoch, sich eine fehlerhafte Fingerstellung und Körperhaltung anzueignen.

Online-Klavierschulen sind in der Regel nicht für Anfänger*innen vor allem im Kindesalter geeignet. Wiedereinsteiger oder Einsteiger im Jugendlichen- oder Erwachsenen-Alter hingegen finden sich mit dem Angebot der unterschiedlichen Lernlektionen im Normalfall hervorragend zurecht. Womit jedoch Online-Klavierschulen punkten, ist die Tatsache, dass sie mit flexiblen Trainingsprogrammen locken, welche vor allem für Berufstätige, Auszubildende und Studierende attraktiv wirken. Demnach kann am Unterricht variabel teilgenommen werden. Ebenso kann man Lektionen aus einem stilistisch breit gefächerten Angebot eigenständig zusammenstellen und nach Lust und Laune nutzen.


Wieviel Übung nun wirklich zum Meister macht

Was in diversen Internet-Foren allem Augenschein nach vielen auf den Fingern zu brennen scheint, lässt sich dennoch nicht so einfach beantworten und schon gar nicht pauschal sagen. Wie schnell jemand das Tasteninstrument erlernen kann bis hin zur vollständigen Beherrschung, hängt von vielerlei Faktoren ab, welche, anders als man zu denken vermag, sich nicht auf individuellen Faktoren wie Musikalität und Auffassungsgabe beziehen.

Der wohl wichtigste Faktor ist das stetige Üben. Wer häufig und vor allem in regelmäßigen Abständen Klavier übt, wird rasch sehr gute Fortschritte ausmachen können. So gelingt es manchen, innerhalb eines Jahres höchst anspruchsvolle Klavierstücke fehlerfrei vorzutragen, während andere noch etwas brauchen. 


Egal, in welchem Alter Sie loslegen: Regelmäßiges Üben ist der Schlüssel zum fehlerfreien Klavierspiel.

Notenlesen: einmal gelernt, nie wieder vergessen

Obwohl, wie viele annehmen, Noten lesen nicht unbedingt ein Muss ist, um herausragend Klavier spielen zu können, empfiehlt es sich dennoch, ein gewisses Maß an Kenntnis darüber zu besitzen. Hierbei verhält es sich ähnlich wie mit dem Üben, denn Übung macht bekanntlich den Meister. Besonders zugute kommt einem das Notenlesen, wenn es um das Verständnis von diversen Klavierstücken geht, denn wer die Notenblätter entziffern kann, dem öffnet sich ein nahezu unbegrenztes Repertoire an faszinierenden Musikstücken. Optimal wäre es, wenn der Klavierunterricht parallel zum Unterricht auch Notenkunde vermittelt anstatt in separaten Sitzungen, was jedoch mittlerweile auch Gang und Gäbe ist. 

Die wichtigsten und bekanntesten Übungsstücke der Klavierliteratur sind mittlerweile auch auf vielen Digitalpianos mit Lernfunktion enthalten, um den zukünftigen Pianisten und Pianistinnen nicht nur die Klassiker näherzubringen, sondern auch erste Kenntnisse vermitteln zu können.

Ein Weg, viele Pfade: Klavierspielen lernen

Essentiell am Erlernen des geliebten Klaviers, sind nicht nur entsprechende Unterrichtsstunden, sondern vor allem das Klavier selbst. Sollten Sie kein eigenes Piano besitzen, besteht die Möglichkeit, ein entsprechendes Modell auszuleihen. Musikgeschäfte und Musikschulen bieten immer wieder Leihinstrumente bzw. Mietkauf-Optionen an. Empfehlenswert ist ebenfalls eine Schnupper- bzw Probestunde in einer (Online-) Klavierschule, bevor überhaupt angedacht wird, sich das edle Tasteninstrument anzuschaffen.

Doch auch ohne Klavierunterricht, steht Ihnen nichts im Wege, das Instrument erst einmal kennenzulernen und auszuprobieren. Neben verschiedenen Tonhöhen und unterschiedlichste Klangfarben bei Tonkombinationen, lassen sich beim ersten Versuch ebenfalls schon variable Anschlagstärken herausholen. Zu beachten gilt jedoch, dass Sie sich die entsprechende Zeit nehmen, ihr Instrument kennenzulernen und mit realistisch angesetzten Zielen arbeiten.

Auch mit Keyboard zum Virtuosen?

Unumstritten stellen Keyboards die ultimativen Einsteigerpianos dar, sind jedoch bedauerlicherweise zum Erlernen des Klaviers schlicht und ergreifend ungeeignet. Obwohl sowohl Keyboard als auch Klavier gemeinsam in der Familie der Tasteninstrumenten zu finden sind, unterscheiden sie sich doch in vielerlei Hinsichten. Die kleinen leichtgängigen Plastiktasten können einen Klavieranschlag kaum bis gar nicht vermitteln. Als gängige Alternative zum akustischen Klavier bietet sich daher ein Digitalpiano (mit Hybrid-Ausstattung) an. Es hat anschlagdynamische Tasten mit einer Hammermechanik, welche den originalgetreuen Anschlag eines akustischen Pianos simuliert.

Ersatz der menschlichen Hingabe: Piano-Apps

Sowohl für Android- als auch iOS-Geräte werden unterschiedlichste Klavier-Apps angeboten, welche alle mit dem Versprechen locken, Klavierspiel als leicht erlernbar und simpel erscheinen zu lassen. Während einige davon dies vielleicht erfüllen mögen und sogar genügend Professionalität aufweisen, um die ersten Schritte in der Welt der Klaviertöne zu gehen, sind andere hingegen nicht vertrauenswürdige Geldverschwendung. Insbesondere Apps, die mit Klaviaturen auf Bildschirmen arbeiten, sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Es versteht sich von selbst, dass das pianistische Spielgefühl das teuerste Tablet nicht vermitteln kann und niemals wird.

Als Ergänzung für ein Digitalpiano sind Klavier-Apps allerdings bestens geeignet. Einige Hersteller bieten sogar kostenlose Piano-Apps an, die zum einen die Funktionalität des Digitalpianos erheblich erweitern, zum anderen aber auch praktische Funktionen zum Lernen und Üben anbieten. Insgesamt betrachtet allerdings, sind Piano Apps und alle weiteren Programme in dieser Schienen immer ergänzend zum klassischen Klavierunterricht zu nutzen. Eine Piano-App kann den Unterricht nicht ersetzen, sondern nur begleiten und sollte keinesfalls als alleiniges Lernutensil genutzt werden, da eine fehlerhafte Finger- und Handhaltung beispielsweise nicht korrigiert werden kann.

Akustische oder Digitale Freude für den Anfang?

Wenn nun geklärt wurde, in welcher Form der Unterricht abgehalten werden soll und vielleicht sogar schon die erste Schnupperstunde erfolgreich absolviert wurde, drängt sich nun die Frage auf, welcher spielbarer Untersatz zum Einsatz kommen soll. Ob nun akustisch oder digital, gebraucht oder neu spielt für den Beginn tatsächlich keine so große Rolle, wie mancher vermutlich denken mag. Gehören Sie jedoch zu den Gesegneten, in deren trautem Heim sich ein Klavier befinden sollte, könnte eine Klavierstimmung das Instrument wieder voll einsatzbereit und spielfähig machen. ‍

Grundsätzlich ist ein akustisches Piano insbesondere für Einsteiger besser geeignet, da der korrekte Klavieranschlag hier jedenfalls richtig erlernt werden kann. Digitalpianos hingegen haben sich neben dem Klavier zu einer eigenen Instrumentengruppe entwickelt, die besonders für Anfänger eine Menge an Vorteilen mit sich bringt. Unter anderem ist vor allem der Preis von Anfänger-Digitalpianos verlockend human. Erste Modelle bekommt man bereits unter 500 Euro, welche ebenso in Klang und Spielgefühl überzeugen können. Den genauen Unterschied zwischen akustischem Klavier und digitalem Piano erfahren Sie hier.

Günstige Pianos für Anfänger kann man selbstverständlich auch gebraucht kaufen. Hier jedoch sollte man sich beraten lassen, denn unter Umständen kann ein aktuelles Einsteiger-Digitalpiano in Tastatur und Klang weniger überzeugen, als ein älteres Piano mit selber Qualität jedoch zu einem besseren Preis. Beim Kauf eines gebrauchten akustischen Klaviers ist ein gewisses Maß an Sachkenntnis erforderlich. Bei uns werden Sie bestens von Fachpersonal beraten um ein Ihren Vorstellungen entsprechendes Modell zu finden. Wer sich jedoch prinzipiell daran hält, von Markenherstellern zu kaufen und auf eine sogenannte graduierter Hammermechanik-Tastatur zu setzen, riskiert mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Fehlkauf.


Digitalpiano für Anfänger

Digitalpianos sind ideal für Anfänger. Allerdings ist eine Orientierung schwierig für Laien, denn die Auswahl an preiswerten Digitalpianos ist riesig groß. Auf eine ganz kurze Formel gebracht sollten Sie diese Aspekte berücksichtigen:

  1. Instrumente von Markenherstellern sind generell empfehlenswert.
  2. Um den Klavieranschlag zu lernen, sollten Sie sich ein Digitalpiano mit graduierter Hammermechanik-Tastatur, bzw. Hybrid-Ausstattung kaufen.
  3. Neben der Tastatur ist ein guter Klavierklang wichtig. Viele zusätzliche Funktionen sind eher zweitrangig. Wer beim Kauf eines Digitalpianos auf möglichst viele Features zum kleinen Preis setzt, riskiert einen Fehlkauf.

Der Autor

Heimo Streif

Klavierbaumeister seit 2003 Inhaber des Klavierhauses Streif seit 2006 Allg.beeid. u. ger. zert. Sachverständiger für Klaviere

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